Rodenstein Records ROD 35
Tom van der Geld
Watching the Waves / Nine Ballads
Tom van der Geld (vibraphone)
www.tomvandergeld.de
Tom van der Geld
Watching the Waves / Nine Ballads
Tom van der Geld (vibraphone)
www.tomvandergeld.de
„Klangtip! Wenn es einen Schönheitspreis für Musik gäbe: Tom van der Geld hätte ihn
verdient. In neun Titeln verzaubert "Watching the Waves" mit herrlich
schwebenden und sanft fließenden Melodien“ (audio-Magazin 08/09)
mehr über das Album
mehr über die Musiker
Pressestimmen
Klangtip!
Intelligente Romantik mit Stil
Wenn es einen Schönheitspreis für Musik gäbe: Tom van der Geld hätte ihn verdient. In neun Titeln verzaubert "Watching the Waves" mit herrlich schwebenden und sanft fließenden Melodien. Gelassen und weise verwandelt der 62-jährige Amerikaner oft gehörte Jazzstandards und einige Raritäten in Kleinode voll kompositorischer Raffinesse. Der perfekt aufgezeichnete Klang der Metallplatten seines Vibraphons macht den Wellenfluss der Töne förmilich spürbar.
Musik: 4 Sterne (von 5)
Klang: 4,5 Sterne (von 5)
Stereoplay, August 2009
Einst galt der Vibrafonist van der Geld als der Gary Burton der poetischen Avantgarde. Ein legendäres ECM-Album zeugt davon. Jetzt meldet er sich exquisit zurück. Solo und streng akustisch hat er neun Standards eingespielt, die er völlig unaufgeregt, explizit im Sinne Bill Evan’schen Klaviers interpretiert –
Etwas spröde und letztlich tiefsinnig schön..
Musik: 8 (von 10)
Klang: 8 (von 10)
Rondo Magazin 09/2009
Mit seiner Gruppe Children at Play kam er in den 70er Jahren nach Europa und nahm ein legendäres ECM-Album auf. Solo und streng akustisch hat er neun besonders harmonisch herausfordernde Standards eingespielt, zu denen auch die Miles-Davis-Komposition Circle und John Lewis’ Skating In Central Park gehören. Besonders letztere ist von besonderem Reiz, assoziiert man sie doch mit Milt Jacksons nahezu barockem Vibrafonspiel im Modern Jazz Quartet. Van der Geld musiziert im Gegensatz zu Jackson völlig schnörkellos. Lässt man sich von dieser vermeintlichen Distanziertheit nicht verstören und gibt man dieser Musik ihre angemessene ruhige Hörzeit, so wird sie zum tiefsinnig schönen Hörerlebnis.
www.soultrain.de
Sparsame Schönheit ist die beste Beschreibung, die mir zu diesem Werk einfällt. Vibraphonist Tom van der Geld, der bereits mit Kenny Wheeler, Gary Burton oder Albert Mangelsdorf, um nur einige wenige zu nennen, gearbeitet hat, gelingt es hier, die Eindimensionalität eines einzelnen, wenn auch zugegebener Maßen extrem faszinierenden Instruments, des Vibraphons, zu einem Geschichtenerzähler umzufunktionieren. Sehr liebevoll und auf mikroskopisch kleine Details bedacht, ohne Kopflastig zu werden, bearbeitet er neun Klassiker von Leonard Bernstein (“Some Other Time“) oder Cole Porter (“Easy To Love“). Im Booklet schreibt van der Geld selbst ausführlich über dieses Projekt, dass ich hier nur als ein gelungenes Experiment bezeichnen kann.
Ein zärtliches Kleinod zwischen Jazz, Wiegenlied und bewusster Sparsamkeit.
Musiker Magazin, Juli 2009
Tom van der Geld ist ein amerikanischer Vibraphonist, der seit 1974 in Europa lebt und bereits auf allen bedeutenden Jazzfestivals aufgetreten ist. Sein aktuelles Album „ Watching the Waves“ ist eine Teil-Dokumentation seines Solo-Repertoires, das er innerhalb von sieben Jahren entwickelte...
So entstand ein Album mit neun instrumentalen Balladen, die eindrucksvoll sein Können am Jazz-Vibraphon widerspiegeln. „Watching the Waves“ enthält Songs zum Träumen, Nachdenken und Entspannen.
sound&image.de
56 Minuten Vibraphon pur haben in der Tat etwas sehr Spezielles. Dennoch sind die Jazz-Standards und Show-Tunes, die Tom van der Geld hier aufgenommen hat keine Langeweiler und erinnern sehr an eine Solo-Klavier-Platte, die einen Bill Evans im Geiste mit sich trägt. Angenehme Musik für die Massagebank.
Jazzdimensions.de
"Sparsame Schönheit" ist die beste Beschreibung, die mir zu diesem Werk einfällt. Vibraphonist Tom van der Geld, der bereits mit Kenny Wheeler, Gary Burton oder Albert Mangelsdorf, um nur einige wenige zu nennen, gearbeitet hat, gelingt es hier, die Eindimensionalität eines einzelnen, wenn auch zugegebenermaßen extrem faszinierenden Instruments, des Vibraphons, zu einem Geschichtenerzähler umzufunktionieren.
Mannheimer Morgen, 15.09.2009
Mit seiner neuen CD "Watching The Waves" meldet sich Vibrafonist Tom van der Geld eindrucksvoll zurück
Wenn Vibrafon-Altmeister Lionel Hampton gelegentlich Klavier spielte, tat er's mit zwei Fingern - gerade so, als hätte er die Metallplättchen seines Hauptinstrumentes vor sich und zwei Schlägel in den Händen. Dann kam Gary Burton und revolutionierte die Spieltechnik des Vibrafons im Jazz: Mit vier Schlägeln, zwei in jeder Hand, können nicht mehr nur Einzelnoten-Linien, sondern Akkorde angeschlagen werden. Wenn auch, verglichen mit den zehn Fingern eines Pianisten, in den Möglichkeiten deutlich eingeschränkt.
Vibrafonist Tom van der Geld lässt sich davon nicht abschrecken. "Ich wollte das Vibrafon mit einer sehr klavier-ähnlichen Spielweise zeigen", erklärt er im Booklet seiner neuen CD, die er ohne jede Begleitung durch andere Instrumente aufgenommen hat. Vibrafon solo: Das ist im Gegensatz zu zahllosen Solo-Piano-Einspielungen nach wie vor eine Seltenheit im Jazz; eine doppelte Herausforderung, der sich Gary Burton allerdings früh schon gestellt hat, mit seinem Album "Alone At Last" von 1971.
Tückische Erkrankung
Zu jener Zeit studierte Tom van der Geld noch bei Gary Burton in Boston. Gleich darauf siedelte der gebürtige Amerikaner nach Europa über, mitsamt seiner Formation Children At Play, die ihn bekanntmachte. Seit ihrer Auflösung 1981 wurde es dann merklich ruhiger um den Jazzmusiker van der Geld. Weitaus häufiger als in Konzertsälen oder Aufnahmestudios trifft man ihn heute in akademischen Übungsräumen: An der Musikhochschule Mannheim bildet Professor Dr. van der Geld den Vibrafon-Nachwuchs aus und ist im Studiengang Jazz darüber hinaus für Harmonielehre und Gehörbildung zuständig.
Wobei der Bühnenkarriere Tom van der Gelds eine tückische Erkrankung beinahe ein Ende gesetzt hätte. Verursacht wurde sie, Ironie der Geschichte, durch seine Idee, auch äußerlich eine "pianistische" Haltung am Vibrafon einzunehmen. Beim Versuch, so weit wie möglich aus dem Handgelenk heraus die Schlägel zu führen, zog er sich massive Gelenkentzündungen zu, die erst nach jahrelanger Behandlung geheilt werden konnten.
Verlernt hat er nichts, das zeigt die CD "Watching The Waves", mit der sich Tom van der Geld nun zurückmeldet. Was Jazzbuch-Autor Joachim Ernst Berendt 1981 über den "sensibelsten der neueren Vibrafonisten" schrieb, gilt mehr denn je: Bei ihm klingt das Instrument, als bringe kein Schlägel-Schlag, sondern "ein milder, warmer Wind die Platten zum Schwingen".
Hinzu gewonnen hat Tom van der Geld dagegen eine harmonische Raffinesse, die ihn in die Nähe seines erklärten Pianisten-Vorbilds Bill Evans rückt. Und auch dessen brütende Intensität ist vorhanden; weniger impulsiv als planvoll und durchdacht, prägt sie die gründlich vorbereiteten Interpretationen von ausschließlich Balladen-Themen.
Die man mit ihrer ebenmäßig glatten Oberfläche, aus der langsamen Gangart niemals ausbrechend, aber auch einfach nur zur Entspannung hören kann. Ein Stück von Tom van der Geld kann da schon Wunder wirken.
Ragazzi – website für erregende Musik
"Ich denke, es gibt noch etwas Verrückteres auf dieser Welt, als Jazz-Vibrafon spielen zu wollen: Und das ist, als Jazz-Vibrafonist eine Solo-CD aufzunehmen, die nur Balladen enthält". Das meint Tom van der Geld im Booklet zur CD. Und es gibt sicherlich noch verrücktere Dinge, im positiven wie im negativen Sinn. Hitler und Stalin auf der einen, Mahatma Gandhi und Martin Luther King auf der anderen Seite, viel mehr noch.
Weiter steht viel Intimes im Booklet, dass diese CD beinahe nicht möglich geworden wäre, Tom van der Geld durch schwere Krankheit ging und diese Arbeit eine Ernte seiner Gesundung ist, und seiner Gedanken darüber. Sieben Jahre ohne Bühne, viele Jahre ohne Klöppel, ohne Mallets. Für den Vibrafonisten fast der Tod.
Und sicher ist es verrückt, solch eine Platte zu machen. Die Songs sind bekannte Stücke und weniger bekannte, von großen Jazzkomponisten geschrieben, vielfältig von diversen Ensembles gespielt, Jazzklassiker, weitere Songs. Die Versionen von Tom van der Geld sind allesamt neu und lassen die originale Komposition nur erahnen. Zum einen liegt das der schmalen Instrumentierung, dem Fehlen des vollen Bandsounds. Viel mehr aber am steten, wechsellosen Klang des Vibrafons an sich. Allesamt Balladen schwindelt alsbald der Kopf, welchen Song höre ich, hatte ich dieses Motiv nicht schon gehört, diesen Rhythmus, diese Forcierung, diese Melancholie? Alles klingt gleich, nichts ist auseinander zu halten, ein Vibrafonist mit seiner "Handschrift", seinem Kopf, die Songs sind allesamt gleich gemacht worden. Es wird langweilig, das Hören der Töne wird schwer, so zart der Klang, so öde die Dauer.
Doch dann irgendwann baut sich aus dem verhallten Klang des Instrumentes, plötzlich verstanden, in den zart verwinkelten Harmonien das lyrische Klangerlebnis, schwellen die Töne und Harmonien nicht mehr unverstanden in das wie betäubt dumpfe Ohr, sondern erreichen den, der aufmerksam zuhört und der CD eine Chance gibt. Eine der großen Chancen der CD ist aktuelle Freude der Jazzfans an der Stille. Was vor 30 bis 35 Jahren wie ein Orkan betäubenden Freejazz in die erstaunlich freundliche Zuhörerschaft blies, schmeichelt nun wie Wellness-Sound geplagte Ohren. Doch von Wellness-Klang ist Tom van der Geld weit entfernt. Wer seine Musik lieben will, muss zuhören, um nicht wegzudämmern. Und dann schließlich kommen die Harmonien und Melodien der Originale wieder hervor, hier und dort, als Lichtblitze, und mischen sich in seine phantastische Musiksprache, die von Stille und Dunkelheit spricht, aber auch von Raffinesse, Witz und Charme.
mehr über die Musiker
Pressestimmen
mehr über das Album
gibt es noch etwas Verrückteres als eine CD mit Solo-Vibraphon aufzunehmen? Ja: wenn die CD eine reine Balladen CD ist und ausschließlich Standards enthält... Genau das hat Tom van der Geld gemacht, und herausgekommen ist eine ganz einzigartige Produktion: Sparsam, voller Eleganz aber vor allem mit Tiefe. Eine CD, die beim ersten Hören sehr schlicht wirkt, dann aber immer mehr gefangen nimmt. Eine CD, bei der die Zeit still zu stehen scheint. Eine CD, die zeitlos ist, dem Zeitgeist der immer neuen Jazzmoden enthoben. Eine CD, die den Klang des Vibraphons und nicht das Perkussive in den Vordergrund stellt und bei der Tom van der Geld den Geist von Bill Evans aufs Vibraphon überträgt. Eine CD, die ohne „chillout “- Etikett zu einer wunderbaren Entspannung führt und zudem auch noch ein audiophiler Genuss ist: schließlich war der Toningenieur kein geringerer als der mehrfache GRAMMY Preisträger Klaus Genuit.mehr über die Musiker
Mehr als 10 Jahre hatte Tom van der Geld, der in den 70er Jahren mit seiner Band „Children at Play“ auf dem Label ECM große Erfolge feierte, krankheitsbedingt keine CD mehr aufgenommen. Umso glücklicher sind wir, dass wir Ihnen seine neue CD auf Rodenstein Records präsentieren dürfen. Tom van der Geld ist nicht nur einer der bekanntesten Vibraphonisten weltweit (Auftritte auf allen großen Festivals u.a. mit Kenny Wheeler, John Taylor, Mel Lewis, Bob Brookmeyer, Albert Mangelsdorf und hoch geschätzt von seinen Kollegen Gary Burton, David Friedman, u.a.), sondern auch Komponist für viele Theaterproduktionen, Autor der populärsten Jazz-Gehörbildungsschule und nicht zuletzt seit vielen Jahren Professor an den Musikhochschulen in Köln und Mannheim. Weitere Informationen zu Tom van der Geld finden sie auf tomvandergeld.de.Pressestimmen
AUDIO, August 2009Klangtip!
Intelligente Romantik mit Stil
Wenn es einen Schönheitspreis für Musik gäbe: Tom van der Geld hätte ihn verdient. In neun Titeln verzaubert "Watching the Waves" mit herrlich schwebenden und sanft fließenden Melodien. Gelassen und weise verwandelt der 62-jährige Amerikaner oft gehörte Jazzstandards und einige Raritäten in Kleinode voll kompositorischer Raffinesse. Der perfekt aufgezeichnete Klang der Metallplatten seines Vibraphons macht den Wellenfluss der Töne förmilich spürbar.
Musik: 4 Sterne (von 5)
Klang: 4,5 Sterne (von 5)
Stereoplay, August 2009
Einst galt der Vibrafonist van der Geld als der Gary Burton der poetischen Avantgarde. Ein legendäres ECM-Album zeugt davon. Jetzt meldet er sich exquisit zurück. Solo und streng akustisch hat er neun Standards eingespielt, die er völlig unaufgeregt, explizit im Sinne Bill Evan’schen Klaviers interpretiert –
Etwas spröde und letztlich tiefsinnig schön..
Musik: 8 (von 10)
Klang: 8 (von 10)
Rondo Magazin 09/2009
Mit seiner Gruppe Children at Play kam er in den 70er Jahren nach Europa und nahm ein legendäres ECM-Album auf. Solo und streng akustisch hat er neun besonders harmonisch herausfordernde Standards eingespielt, zu denen auch die Miles-Davis-Komposition Circle und John Lewis’ Skating In Central Park gehören. Besonders letztere ist von besonderem Reiz, assoziiert man sie doch mit Milt Jacksons nahezu barockem Vibrafonspiel im Modern Jazz Quartet. Van der Geld musiziert im Gegensatz zu Jackson völlig schnörkellos. Lässt man sich von dieser vermeintlichen Distanziertheit nicht verstören und gibt man dieser Musik ihre angemessene ruhige Hörzeit, so wird sie zum tiefsinnig schönen Hörerlebnis.
www.soultrain.de
Sparsame Schönheit ist die beste Beschreibung, die mir zu diesem Werk einfällt. Vibraphonist Tom van der Geld, der bereits mit Kenny Wheeler, Gary Burton oder Albert Mangelsdorf, um nur einige wenige zu nennen, gearbeitet hat, gelingt es hier, die Eindimensionalität eines einzelnen, wenn auch zugegebener Maßen extrem faszinierenden Instruments, des Vibraphons, zu einem Geschichtenerzähler umzufunktionieren. Sehr liebevoll und auf mikroskopisch kleine Details bedacht, ohne Kopflastig zu werden, bearbeitet er neun Klassiker von Leonard Bernstein (“Some Other Time“) oder Cole Porter (“Easy To Love“). Im Booklet schreibt van der Geld selbst ausführlich über dieses Projekt, dass ich hier nur als ein gelungenes Experiment bezeichnen kann.
Ein zärtliches Kleinod zwischen Jazz, Wiegenlied und bewusster Sparsamkeit.
Musiker Magazin, Juli 2009
Tom van der Geld ist ein amerikanischer Vibraphonist, der seit 1974 in Europa lebt und bereits auf allen bedeutenden Jazzfestivals aufgetreten ist. Sein aktuelles Album „ Watching the Waves“ ist eine Teil-Dokumentation seines Solo-Repertoires, das er innerhalb von sieben Jahren entwickelte...
So entstand ein Album mit neun instrumentalen Balladen, die eindrucksvoll sein Können am Jazz-Vibraphon widerspiegeln. „Watching the Waves“ enthält Songs zum Träumen, Nachdenken und Entspannen.
sound&image.de
56 Minuten Vibraphon pur haben in der Tat etwas sehr Spezielles. Dennoch sind die Jazz-Standards und Show-Tunes, die Tom van der Geld hier aufgenommen hat keine Langeweiler und erinnern sehr an eine Solo-Klavier-Platte, die einen Bill Evans im Geiste mit sich trägt. Angenehme Musik für die Massagebank.
Jazzdimensions.de
"Sparsame Schönheit" ist die beste Beschreibung, die mir zu diesem Werk einfällt. Vibraphonist Tom van der Geld, der bereits mit Kenny Wheeler, Gary Burton oder Albert Mangelsdorf, um nur einige wenige zu nennen, gearbeitet hat, gelingt es hier, die Eindimensionalität eines einzelnen, wenn auch zugegebenermaßen extrem faszinierenden Instruments, des Vibraphons, zu einem Geschichtenerzähler umzufunktionieren.
Mannheimer Morgen, 15.09.2009
Mit seiner neuen CD "Watching The Waves" meldet sich Vibrafonist Tom van der Geld eindrucksvoll zurück
Wenn Vibrafon-Altmeister Lionel Hampton gelegentlich Klavier spielte, tat er's mit zwei Fingern - gerade so, als hätte er die Metallplättchen seines Hauptinstrumentes vor sich und zwei Schlägel in den Händen. Dann kam Gary Burton und revolutionierte die Spieltechnik des Vibrafons im Jazz: Mit vier Schlägeln, zwei in jeder Hand, können nicht mehr nur Einzelnoten-Linien, sondern Akkorde angeschlagen werden. Wenn auch, verglichen mit den zehn Fingern eines Pianisten, in den Möglichkeiten deutlich eingeschränkt.
Vibrafonist Tom van der Geld lässt sich davon nicht abschrecken. "Ich wollte das Vibrafon mit einer sehr klavier-ähnlichen Spielweise zeigen", erklärt er im Booklet seiner neuen CD, die er ohne jede Begleitung durch andere Instrumente aufgenommen hat. Vibrafon solo: Das ist im Gegensatz zu zahllosen Solo-Piano-Einspielungen nach wie vor eine Seltenheit im Jazz; eine doppelte Herausforderung, der sich Gary Burton allerdings früh schon gestellt hat, mit seinem Album "Alone At Last" von 1971.
Tückische Erkrankung
Zu jener Zeit studierte Tom van der Geld noch bei Gary Burton in Boston. Gleich darauf siedelte der gebürtige Amerikaner nach Europa über, mitsamt seiner Formation Children At Play, die ihn bekanntmachte. Seit ihrer Auflösung 1981 wurde es dann merklich ruhiger um den Jazzmusiker van der Geld. Weitaus häufiger als in Konzertsälen oder Aufnahmestudios trifft man ihn heute in akademischen Übungsräumen: An der Musikhochschule Mannheim bildet Professor Dr. van der Geld den Vibrafon-Nachwuchs aus und ist im Studiengang Jazz darüber hinaus für Harmonielehre und Gehörbildung zuständig.
Wobei der Bühnenkarriere Tom van der Gelds eine tückische Erkrankung beinahe ein Ende gesetzt hätte. Verursacht wurde sie, Ironie der Geschichte, durch seine Idee, auch äußerlich eine "pianistische" Haltung am Vibrafon einzunehmen. Beim Versuch, so weit wie möglich aus dem Handgelenk heraus die Schlägel zu führen, zog er sich massive Gelenkentzündungen zu, die erst nach jahrelanger Behandlung geheilt werden konnten.
Verlernt hat er nichts, das zeigt die CD "Watching The Waves", mit der sich Tom van der Geld nun zurückmeldet. Was Jazzbuch-Autor Joachim Ernst Berendt 1981 über den "sensibelsten der neueren Vibrafonisten" schrieb, gilt mehr denn je: Bei ihm klingt das Instrument, als bringe kein Schlägel-Schlag, sondern "ein milder, warmer Wind die Platten zum Schwingen".
Hinzu gewonnen hat Tom van der Geld dagegen eine harmonische Raffinesse, die ihn in die Nähe seines erklärten Pianisten-Vorbilds Bill Evans rückt. Und auch dessen brütende Intensität ist vorhanden; weniger impulsiv als planvoll und durchdacht, prägt sie die gründlich vorbereiteten Interpretationen von ausschließlich Balladen-Themen.
Die man mit ihrer ebenmäßig glatten Oberfläche, aus der langsamen Gangart niemals ausbrechend, aber auch einfach nur zur Entspannung hören kann. Ein Stück von Tom van der Geld kann da schon Wunder wirken.
Ragazzi – website für erregende Musik
"Ich denke, es gibt noch etwas Verrückteres auf dieser Welt, als Jazz-Vibrafon spielen zu wollen: Und das ist, als Jazz-Vibrafonist eine Solo-CD aufzunehmen, die nur Balladen enthält". Das meint Tom van der Geld im Booklet zur CD. Und es gibt sicherlich noch verrücktere Dinge, im positiven wie im negativen Sinn. Hitler und Stalin auf der einen, Mahatma Gandhi und Martin Luther King auf der anderen Seite, viel mehr noch.
Weiter steht viel Intimes im Booklet, dass diese CD beinahe nicht möglich geworden wäre, Tom van der Geld durch schwere Krankheit ging und diese Arbeit eine Ernte seiner Gesundung ist, und seiner Gedanken darüber. Sieben Jahre ohne Bühne, viele Jahre ohne Klöppel, ohne Mallets. Für den Vibrafonisten fast der Tod.
Und sicher ist es verrückt, solch eine Platte zu machen. Die Songs sind bekannte Stücke und weniger bekannte, von großen Jazzkomponisten geschrieben, vielfältig von diversen Ensembles gespielt, Jazzklassiker, weitere Songs. Die Versionen von Tom van der Geld sind allesamt neu und lassen die originale Komposition nur erahnen. Zum einen liegt das der schmalen Instrumentierung, dem Fehlen des vollen Bandsounds. Viel mehr aber am steten, wechsellosen Klang des Vibrafons an sich. Allesamt Balladen schwindelt alsbald der Kopf, welchen Song höre ich, hatte ich dieses Motiv nicht schon gehört, diesen Rhythmus, diese Forcierung, diese Melancholie? Alles klingt gleich, nichts ist auseinander zu halten, ein Vibrafonist mit seiner "Handschrift", seinem Kopf, die Songs sind allesamt gleich gemacht worden. Es wird langweilig, das Hören der Töne wird schwer, so zart der Klang, so öde die Dauer.
Doch dann irgendwann baut sich aus dem verhallten Klang des Instrumentes, plötzlich verstanden, in den zart verwinkelten Harmonien das lyrische Klangerlebnis, schwellen die Töne und Harmonien nicht mehr unverstanden in das wie betäubt dumpfe Ohr, sondern erreichen den, der aufmerksam zuhört und der CD eine Chance gibt. Eine der großen Chancen der CD ist aktuelle Freude der Jazzfans an der Stille. Was vor 30 bis 35 Jahren wie ein Orkan betäubenden Freejazz in die erstaunlich freundliche Zuhörerschaft blies, schmeichelt nun wie Wellness-Sound geplagte Ohren. Doch von Wellness-Klang ist Tom van der Geld weit entfernt. Wer seine Musik lieben will, muss zuhören, um nicht wegzudämmern. Und dann schließlich kommen die Harmonien und Melodien der Originale wieder hervor, hier und dort, als Lichtblitze, und mischen sich in seine phantastische Musiksprache, die von Stille und Dunkelheit spricht, aber auch von Raffinesse, Witz und Charme.