mehr über das Album
Die neue CD des DEPHAZZ-Saxophonisten Frank Spaniol überzeugt durch Ideenvielfalt ohne technischen Schnickschnack. Ein akustisches Jazzalbum mit einer großen Portion “Groove” und spannenden Kompositionen von kammermusikalisch dezent bis nervös energetisch. Das Frank Spaniol Quartett beweist: Auch Musik ohne Elektronik kann zeitgemäß klingen. Für seine musikalische Arbeit wurde dem gebürtigen Saarländer Spaniol kürzlich das Arbeitsstipendium Jazz der Stadt Frankfurt zuerkannt. Frank Spaniol, Sebastian Merk und Markus Bodenseh sind allesamt auch bei der Band ”Polyphonix” mit von der Partie (
JAZZ’n’ARTS RECORDS 0200), der Bassist Bodenseh spielt auch auf dem Album der ”Tempel Big Band” mit (
JAZZ’n’ARTS RECORDS 1102).
CD Rezension: Könner bei der Arbeit (Saarbrücker Zeitung)
Er stammt aus dem saarländischen Schiffweiler, war Schüler des im letzten Jahr verstorbenen Saxofonisten Peter Decker und verdiente sich in unseren Breiten erste Lorbeeren bei der Soul-Band Funkaholics. Heute lebt Frank Spaniol in Berlin, jazzt deutschlandweit bei so illustren Formationen wie der Lounge-Kapelle DePhazz und legt nun ein bärenstarkes Album vor: “Acoustic Jazz" (Rodenstein-Records) heißt die beim SR eingespielte Scheibe des Frank Spaniol Quartetts. Als allesamt Kompositionen beisteuernde Mitspieler von Spaniol stellen sich vor: Ulf Kleiner, Dozent für Jazz-Piano an der Mainzer Hochschule, Kontrabassist Markus Bodenseh aus Stuttgart und der in Berlin arbeitende Frankfurter Schlagzeuger Sebastian Merk – jeder ein Könner seines Faches, wie hochkarätige Soloeinlagen unterstreichen. Da auch das Miteinander auf hohem Niveau funktioniert, kann man den Spaniol-Vierer mit Fug und Recht in die Spitzengruppe des Jazz made in Germany einordnen. Eine Combo mit spezifischem Stil: In neun Titeln erklingt hier Modern Jazz, der dieses Prädikat wirklich verdient – vitale energetische Musik, mit akustischem Instrumentarium der Tradition verbunden und doch voll und ganz auf der Höhe unserer Zeit. Hüpfend-nervöse Riffs bescheren hier eine vibrierende Lebendigkeit, daneben bietet “Acoustic Jazz" aber auch entspannende und melancholische Ruhepunkte. Meister aller Gemütslagen ist Combo-Chef Frank Spaniol, dessen Saxofon mal betörend zart, mal knorrig-druckvoll tönt. Mit seinem von SR-Tonmeister Ralf Schnellbach sehr plastisch gemischten Sound ist “Acoustic Jazz" ein Album, das jedem Blue Note-Empfänglichen unter die Haut gehen dürfte. STEFAN UHRMACHER
Pressestimmen
JAZZ thing April/Mai 2004
Der Albumtitel ist durchaus Programm: Der De-Phazz-Saxofonist Frank Spaniol hat sich ganz bewusst gegen einen soften Elektro-Lounge-Jazz entschieden und zeigt sich im Verbund mit seinen Musikern in bester Spiellaune. Auf einer mitreißenden Modern-Mainstream-Basis fegt er mit seinem geschmeidigen, aber oft kraftvoll geblasenen Ton auf dem Tenor-und Sopransaxofon durch neun Orginale.
JAZZPODIUM, Juli/August 2004
Erfrischend. Avancierte Kompositionen und feiner sound. In klassischer Besetzung zeigen die Musiker hier, was man dem Modern Jazz noch abgewinnen kann.
Rondo, 3/04
4 Sterne (von 5), sehr gut
Solange es solch frische Platten gibt, hat der gute alte akustische Jazz noch längst nicht abgewirtschaftet.